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Mikroökonomie - Steuern, ein weiterer staatlicher Eingriff

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Mikroökonomie

Steuern, ein weiterer staatlicher Eingriff

Eine sehr beliebte Variante staatlicher Eingriffe auf dem Markt sind Steuern. In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Steuern, angefangen mit der Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, bis hin zu Steuern auf Bier.
Steuern werden erhoben, zum einen um Einnahmen für den Staat zu erzielen, können aber auch genutzt werden, um Einfluss auf die gehandelte Menge auf dem Markt zu nehmen. Dies ist zum Beispiel der Fall bei den Steuern auf Tabakwaren und sogenannte Alkopops. In beiden Fällen soll der Preis erhöht werden, damit weniger dieser Güter verkauft werden.

Wie der genau Mechanismus dahinter funktioniert, betrachten wir jetzt.

Steuern als Keil zwischen Angebot und Nachfrage
Steuern als Keil zwischen Angebot und Nachfrage

Steuern treiben einen Keil zwischen Angebot und Nachfrage. Dieser Keil hat die Höhe der erhobenen Steuer (T für engl. Tax). Es bilden sich nun zwei verschiedene Preise. Der erste Preis $\ p_1$ wird von den Nachfragern bezahlt. Er ist höher als der Gleichgewichtspreis $\ p_g$. Der Preis der Produzenten hingegen für ihre Güter bekommen, sinkt auf $\ p_2 $. Die Menge auf dem Markt sinkt von $\ x_g $ auf $\ x_1 $, da die Nachfrager wegen ihres höheren Preises $\ p_1 $ weniger kaufen wollen und die Anbieter wegen ihres gesunkenen Preises $\ p_2 $ weniger verkaufen wollen.

Es gibt noch einen weiteren Weg zur Bestimmung des grafischen Effektes, nämlich über eine Verschiebung der Nachfrage-, bzw. Angebotskurve. Um genau zu sein, kommt es zu keiner Verschiebung, eher zu einer Verdopplung. Wird die Steuer auf die Anbieter erhoben, so bildet sich eine weitere Angebotskurve aus Sicht der Nachfrager. Wird die Steuer auf die Nachfrager erhoben, so erhalten wir eine zweite Nachfragekurve aus Sicht der Anbieter.

Steuern auf die Nachfrage

Wird nun eine Steuer auf die Nachfrage erhoben, verschiebt sich die Nachfragekurve in Höhe der Steuer nach unten. Die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager sinkt.

Steuern auf die Nachfrage
Steuern auf die Nachfrage

Steuern auf das Angebot

Wird die Steuer auf das Angebot  erhoben, verschiebt sich die Angebotskurve nach oben. Die Anbieter wollen einen höheren Preis für ihre Güter, um weiterhin die selbe Menge anbieten zu können.

Steuern auf das Angebot
Steuern auf das Angebot

Dazu ein Beispiel: Eine Steuer in Höhe von T wird auf das Angebot erhoben. Die Angebotskurve verschiebt sich nach oben, da der Aufschlag T wie eine Erhöhung der Produktionskosten wirkt.

Der Unterschied zu der Methode mit dem "Keil" ist nicht sehr groß. Es ist nur eine Kurve mehr eingezeichnet.

Zuletzt bleibt noch zu erwähnen, was geschieht wenn die Steuer von den Anbietern bzw. von den Nachfragern gezahlt werden soll. In beiden Fällen geben die jeweiligen Steuerzahler einen Teil der Steuerlast an die andere Seite weiter. Im Endergebnis kommen wir zum genau gleichen Effekt. Es ist somit egal wer bezahlen muss. Die folgende Grafik verdeutlicht dies nochmal.

Steuern auf Angebot und Nachfrage
Steuern auf Angebot und Nachfrage