Die Birr AG hat laut Inventur vom 29.12.01 in ihrem Vorratsvermögen folgende Einzelpositionen.
Sachverhalt 1:
Aus dem Jahr 01 stammen 120 Rollen Rohpapier, die zu Kartonagen verarbeitet werden sollten. Die Rollen stammen aus einer Lieferung der Papier GmbH, von der insgesamt 2.000 Rollen zu 85 €/Rolle bezogen wurden. Mit diesen Anschaffungskosten wurden sie zum 31. Dezember 01 bilanziert.
Nachfragen bei der Papier GmbH ergaben, dass der Bezugspreis zum 31. Dezember 01 für diese Rollen auf 79 € je Stück gefallen war.
Aufgrund der unerwartet starken Nachfrage zogen die Preise bis zur Verarbeitung der Kartonagen im Januar 01 wieder auf 83 € an; zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung lagen sie sogar bei 87 €/Stück.
Sachverhalt 2:
Ende des Jahres 01 wurde mit der Erfüllung eines Auftrages neu begonnen. Für einen Kunden mussten in zwei Fertigungsstufen Dekorationspapiere (Rohlinge) gefertigt werden, die anschließend bedruckt den Kunden angeboten wurden. Zunächst wurden die Papiere (Rohlinge) gefärbt (Stufe I) und anschließend oberflächenbeschichtet (Stufe II).
Die Einzelkosten für je einen Rohling in den Fertigungsstufen betragen:
Stufe I: Färben | Stufe II: Beschichten |
- Fertigungsmaterial 2,00 € | - Fertigungsmaterial 0,80 € |
- Fertigungslohn 3,60 € | - Fertigungslohn 5,30 € |
Zudem muss für die Anwendung eines besonders umweltschonenden Verfahrens in der Beschichtung eine Lizenzgebühr von 3 € je Stück entrichtet werden.
Die Betriebsbuchführung liefert folgende Zahlen:
Kosten | Beträge |
Materialeinzelkosten (gesamt) | 250.000 € |
Fertigungseinzelkosten (gesamt) | 80.000 € |
notwendige Gemeinkosten Material | 75.000 € |
notwendige Gemeinkosten Fertigung | 180.000 € |
Für beide Fertigungsstufen geht die Unternehmensleitung von gleichen Gemeinkostenzuschlägen aus.
Laut Inventur sind vorhanden:
2.000 Rohlinge, die Stufe I durchlaufen haben,
800 Rohlinge, die Stufe I und II durchlaufen haben.
Sachverhalt 3
Zur Vervollständigung des Sortiments hat die Birr AG auch Fertigerzeugnisse anderer Hersteller im Programm, die an die eigenen Kunden weiterverkauft werden. Dazu zählen Glückwunschkarten, die von der Kaiser AG in London gefertigt werden. Sie wurden der Birr AG im Rahmen einer einmaligen Sonderaktion angeboten.
Die AG kaufte am 15.10.01 eine Menge von 900 Kartons zum Preis von 150 ₤ pro Karton. Die Einlösung des Schecks erfolgte am 2.11.01 über die Hausbank der KG in Würzburg. Für die Abwicklung berechnete die Bank eine Auslandsprovision von 200 €. Der Wechselkurs zum Euro entwickelte sich folgender maßen:
Wechselkurs (₤/€) | (₤/€) |
15.10.01 | 1,62 |
2.11.01 | 1,72 |
Es handelte sich beim Bezug der Glückwunschkarten um ein außerordentlich günstiges Angebot, da der Marktpreis am 31. Dezember 01 für vergleichbare Karten bei 40 €/Karton liegt. Der Einkauf wurde über das Konto „Aufwendungen für Ware“ gebucht. Eine Spedition führte für 600 € den Transport aus.
Zur Inventur am 28. Dezember 01 sind noch 90 Kartons im Bestand.
Die Auslandsprovision (200 €) und die Transportkosten (620 €) wurden über sonstige betriebliche Aufwendungen gebucht.
Bearbeitungshinweise:
Erstellen Sie die Bilanzposten.
Nehmen Sie die erforderlichen Buchungen vor.
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