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Jahresabschlussanalyse | Steuerfachwirtprüfung - Lösung: Säulen von Basel II, Faktoren

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Jahresabschlussanalyse | Steuerfachwirtprüfung

Lösung: Säulen von Basel II, Faktoren

1. Säule: Mindestkapitalanforderungen der Kreditinstitute

Mindeststandards für Kreditrisiken, Marktrisiken, und operative Risiken

Die erste Säule verfolgt das Ziel, dass eine Bank bei der Bemessung ihrer Eigenkapitalausstattung die Risiken angemessen berücksichtigt. Um dies zu erreichen werden folgende drei Risiken in Betracht gezogen:

  • Kreditausfallrisiken,

  • Marktpreisrisiken und

  • operationelle Risiken.

Kreditausfallrisiken:

  • Die Eigenmittelunterlegung, die gemäß der Mindestkapitalanforderungen für Kreditrisiken erfolgt, wird durch das interne oder externe Rating bestimmt.

  • Die Bankenaufsicht muss dem internen Ranking zustimmen. Zweck des Basel II ist, dass erwartete Verluste das Eigenkapital belasten und unerwartete Verluste durch Eigenmittel gedeckt werden können.

Marktpreisrisiken:

  • Marktpreisrisiken können durch Schwankungen von Preisen des Geldmarkts, geänderten Zinssätzen sowie erwarteten und unerwarteten Ergebnissen der Bank dargestellt werden.
  • Die Bank kann sich nicht nur über Geldmarktgeschäfte liquide Mittel beschaffen, daher kann sie auf Eigen- und Handelsgeschäfte mit Finanzderivaten verzichten.

Operationelle Risiken

  • Das operationelle Risiko bezeichnet Verluste infolge von fehlerhaften internen Verfahren, Prozessen, Mitarbeiter und Systemen oder bankexternen Ereignissen.

2. Säule: Aufsichtsrechtlicher Überprüfungsprozess

Der aufsichtsrechtliche Überprüfungsprozess stellt die regelmäßige Überprüfung durch die Bankenaufsicht dar. Die BAFIN überwacht zusammen mit der Deutschen Bundesbank, dass die Anforderungen an Methodik und Offenlegung eingehalten werden. Säule II soll außerdem weitere Risikoarten, die durch Säule I nicht gedeckt werden, erfassen.

3. Säule: Marktdisziplin/erweiterte Offenlegung

Die 3. Säule soll bezwecken, dass die Marktdisziplin gestärkt wird. Dies soll durch häufigere Offenlegung von Informationen der externen Rechnungslegung geschehen (z. B. im Jahresabschluss oder in Quartalsberichten). Durch die Reaktionen der Öffentlichkeit, soll die Eigen- und Risikokapitalstruktur verbessert werden, da die Banken diesen Punkten mehr Aufmerksamkeit schenken.

b) Qualitative Faktoren:

Die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens stellen nur einen Teil im Rahmen einer Bonitätsbeurteilung dar. Die Fach-, Führungs- und Organistionskompetenz ist des Weiteren von großer Bedeutung. Die Beurteilung des Managements und der Strategie des Unternehmens hat den größten Einfluss auf das Teilrating der qualitativen Unternehmensbewertung. Die Bank legt außerdem Wert darauf, ob die vergangenen Geschäftsbeziehung stets offen und kooperativ waren.

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Beispiele für qualitative Faktoren:

Organisation, Rechnungswesen, Controlling, Strategie, Managemant, Beschaffungsmarktrisiken, Absatzmarktrisiken, Nachfolgeregelung

Quantitative Faktoren:

Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens werden anhand der quantitativen Größen beurteilt. Dieses erste Teilrating hat ein Gewicht von 50 % und somit den größten Einfluss auf das Gesamtrating. Dabei wird sowohl der aktuelle Jahresabschluss, als auch die Entwicklung der Kennzahlen seit der letzten Bilanz analysiert. Für die Zukunft werden des Weiteren Angaben aus der Plan-Bilanz und GuV bewertet. Durch die Eigenkapitalquote und die Anlagendeckungsgrade I und II wird die Vermögenslage des Unternehmens berechnet. Die Finanzlage wird durch Kennzahlen zur Liquidität und die Cash-Flow Marge bewertet.

Beispiel

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Beispiele quantitativer Faktoren:

Ertragslage, Entwicklung seit letzter Bilanz, Finanzlage, Vermögenslage, Kontoführung, Zins- und Währungsrisiken, Sachanlageschäden.