Bundesland: | Hamburg |
Prüfungsort: | StB Kammer HH |
Prüfungsdatum: | 20.01.2023 |
Beginn / Ende der Prüfung: | 13:15 - 18:15 Uhr |
Prüfungskommission: | 1 |
Prüfungskommission
Name | Berufsbezeichnung | Prüfungsgebiet | |
1. Prüfer | Herr Dr. Heinz | Verwaltung/LRD | AO, FGO |
2. Prüfer | Herr Rottpeter | Verwaltung/LRD | USt |
3. Prüfer | Frau Kläsener | Verwaltung/RD'in | Est / GewSt |
4. Prüfer | Herr Schuster | StB/WP/Dipl.-Kfm. | Bilanz/KSt |
5. Prüfer | Herr Bruhn | StB/Dipl.-Vw. | Internationales/BerR |
6. Prüfer | Herr Höpfl | StB/RA | BWL/VWL/BerR |
Prüfungskandidaten
Prüfling | Vorbildung | Vornote | Prüfungsergebnis |
1 | Diplom FW, Endriss | 3,8 | bestanden |
2 | Endriss, Haas | 4,33 | bestanden |
3 | Examio, Endriss, Haas (Protokollantin) | 4,16 | bestanden |
4 | Endriss, Haas | 4,0 | bestanden |
5 | Endriss | 4,0 | bestanden |
Kurzvortrag
Thema Nr. | Prüfungsgebiet | Thema |
1 | Bilanz | Übertragung stiller Reserven nach § 6b EStG (3x) |
2 | USt | Optionen im Umsatzsteuerrecht (1x) |
3 | EStR | Stille Gesellschaft im Steuerrecht (1x) |
Fragerunden
1. Fragerunde
Prüfer: | Herr Rottpeter | Prüfungsgebiet: | USt |
Inhalt der Prüfung:
P1: Bio-Supermarkt gewährt gegen Mitgliedsbeitrag von 20€ Rabatte von 2-3% (BFH 18.12.2019 XI R 21/18). Wie ist dies umsatzsteuerlich zu behandeln? Welcher Steuersatz gilt? Muss evtl. zwischen 19% und 7% aufgeteilt werden? (Keine einheitliche Leistung; sonst. Leistung; keine Aufteilung; 19%), Verkauf Gemüse (Stpfl. und steuerbar, 7%)
P3: A (DE) transportiert Lederware zu B nach Italien und lässt diese dort verarbeiten. Anschließend Rücktransport nach DE zu A. Wie ist dies ustl. zu würdigen? (Abgrenzung Werklieferung/-leistung; sonst. Leistung von B, §13b).
P2: Fall von P3 fortgeführt – Was passiert, wenn A die fertige Ware direkt in Italien an C verkauft. Transport erfolgt von B zu C. (i.g. Verbringen erklärt). Was ist ein Konsignationslager?
P4: Vater überträgt Grundstück aus BV unentgeltlich auf Tochter. Tochter vermietet Grundstück an Vater. UStl. Würdigung? (unentgeltliche Wertabgabe; grds stfr., da SV unter das Grunderwerbsteuergesetz fällt; Vermietung = sonst. Leistung, grds. Stfr., da keine kurzfristige Vermietung, aber Option möglich)
P5: Mdt. Hat PV-Anlage und stellt nach 2 Jahren fest, dass er aus der Anschaffung keinen VSt-Abzug geltend gemacht hat. Was hat sich bei PVA geändert und kann er die VorSt noch abziehen? (Anschaffung PVA 0% USt-Satz -> Muss nicht mehr auf Kleinunternehmerregelung verzichtet werden; da Mdt. nicht auf Kleinunternehmerregelung verzichtet hat, kein VoSt-Abzug) Pflichtangaben auf ordnungsgemäßer Rechnung? Kann Rg. Rückwirkend geändert werden?
Herr Rottpeter war sehr nett und hat zeitweise genickt wenn die richtigen Antwortenkamen. Er war sehr verständnisvoll und hat einiges unter Aufregung abgehakt. Er hat das Gespräch sehr bewusst gelenkt und entsprechende Nachfragen gestellt, bis die richtige Antwort kam.
2. Fragerunde
Prüfer: | Frau Kläsener | Prüfungsgebiet: | ESt, GewSt |
Inhalt der Prüfung:
Neues Jahr, neues Steuerrecht: Nennen Sie bitte jeweils 2 Neuerungen für 2023.
P5: Reiseveranstalter bucht Kontingent bei Hotel, weil er davon ausgeht die Reisen an Kunden verkaufen zu können. FA rechnet den Aufwand für die Gewerbesteuer hinzu. Warum und ist das richtig? (Hinzurechnung Miete unbew. WG) Welche weiteren Hinzurechnungen und Kürzungen gibt es? (einfache + erweiterte Grundbesitzkürzung)
P4: A+B GbR, wobei A StB ist und B noch in Vorbereitung auf StB-Examen. Einkünfte? (§§18, 15 EStG; GewSt-Pflicht) Welche steuerlichen Pflichten haben GBR, A und B? (GewStE, FestE, EStE; GbR = Steuersubjekt und Schuldnerin der GewSt; A und B aber §35 EStG)
P2: A + B verkaufen jeweils ein vermietetes Grundstück. A hält Grundstück im BV und B im PV. Welche ertragsteuerliche Folgen ergeben sich? (A: §15 EstG, BA, BE; B: §21 und § 23 EStG) Folgen GewSt? (Einkünfte Gewerbebetrieb/Gewerbeertrag erläutert) Bitte erläutern Sie die GewSt-Zerlegung. (GewSt anteilig BS, Zerlegungsmaßstab, Zerlegungs-Bescheid)
P3: EU unentgeltlich Übertragung auf den Sohn – Welche Möglichkeiten gibt es? (§ 6 (3) EStG) Steuerliche Behandlung, wenn monatliche Zahlung von 1.000€ an Vater vereinbart? (vorweggenommene Erbfolge, Versorgungsleistung -> kein Entgelt, § 22 EStG und SA)
P1: Fall weitergeführt – entgeltliche Veräußerung an den Sohn. Wie ist Besteuerung? (Wahlrecht Sofortbesteuerung/Zufluss Besteuerung erläutert) Verlustvortrag in der GewSt? (Unternehmer- und Unternehmensidentität jeweils mit anhand Beispiel Übertragung auf Tochter Fall P3.)
Frau Kläsener hat zu den Antworten jeweils ein oder zwei Rückfragen gestellt, sie war sehr freundlich.
3. Fragerunde
Prüfer: | Herr Schuster | Prüfungsgebiet: | Bilanz |
Inhalt der Prüfung:
P5: Mdt. will GmbH gründen. Was muss er machen? (GesVertrag; Notar; Stammkapital einzahlen; Anmeldung HR; Gründungsphasen erläutert; Eröffnungsbilanz) Wie sieht EB aus? (Bank + Stammkapital).
P1: Fall fortgeführt – WJ = KJ. WJ ist vorbei. Was muss die GmbH machen? (JA erstellen; Bestandteile des JA genannt; Größenklassen) Bitte nennen Sie Erstellungspflicht für die einzelnen Größenklassen im Hinblick auf Bilanz, GuV und Anhang? (Kleinst: nur Bilanz + GuV usw.)
P2: Welche Fristen für JA-Erstellung und Offenlegung sind zu beachten? Werden Bußgelder erhoben? Wer fordert Bußgelder ein? Welche Bilanzierungsgrundsätze gibt es?
P3: Fortführung Bilanzierungsgrundsätze. Unterschied Beteiligung und verbundene Unternehmen. Wer stellt JA auf und wer stellt diesen fest? Welche Organe hat eine KapGes?
P4: Welche beiden Möglichkeiten zur Aufstellung einer GuV gibt es? (Umsatz- und Gesamtkostenverfahren). Erläuterung steuerrechtliche Änderungen § 5 Abs. 2 (ARAP,PRAP GWG-Grenze, Wahlrecht), im Vergleich zur handelsrechtlichen Behandlungsweise (Kein Wahlrecht, Keine GWG Grenze, Bildungspflicht ARAP,PRAP)
Herr Schuster hat öfters nachgefragt. Teilweise hat dies zur Verunsicherung geführt, obwohl er die Prüflinge auf den richtigen Weg leiten wollte.
4. Fragerunde
Prüfer: | Herr Höpfl | Prüfungsgebiet: | BWL/VWL/BerR |
Inhalt der Prüfung:
P5: Will zusammen mit Herrn Heinz eine Gesellschaft gründen, um Leistungen als StB und RA zu erbringen. Welche Möglichkeiten gibt es? (Wollte PartG mbB hören) Welche Berufsrechtlichen Pflichten gibt es (StB-Kammer und RA-Kammer)?
P4: Was ist das magische Viereck?
P2: Unterschied Verband und Kammer
P3: Hat eine App entwickelt und will GmbH gründen. (Gründung beraten, Eröffnung Geschäftskonto für Einzahlung Stammkapital) Verbindlichkeiten können nicht mehr gezahlt werden. Was ist zu tun? (Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit erläutert)
Sehr netter Prüfer.
5. Fragerunde
Prüfer: | Herr Bruhn | Prüfungsgebiet: | IntStR/BerR |
Inhalt der Prüfung:
Ankündigung Herr Heinz: Herr Bruhn würde gerne Zolltarife mit Ihnen prüfen. Sie haben allerdings alle bereits bestanden.
Herr Heinz fragte anschließend noch Klagearten ab, jeder Prüfling sollte eine Klageart nennen.
6. Fragerunde
Prüfer: | Herr Heinz | Prüfungsgebiet: | AO/FGO |
Inhalt der Prüfung:
Fand nicht statt, da wir bereits alle bestanden hatten.
Persönliches Statement
Eine sehr nette und verständnisvolle Kommission, die sehr protokollfest ist (Sowohl bei den Vortragsthemen als auch in den Prüfungsrunden). Es wurde definitiv auf bestehen geprüft und gezielt nachgefragt. Teilweise wurde auch mal miteinander gelacht.
Die Betreuung durch Frau Knudsen war super. Frau Knudsen hat uns durch die Prüfungsräume geführt und uns alles gezeigt, häufig nachgefragt ob alles in Ordnung sei und uns motiviert. Es standen Getränke im Wartebereich, im Prüfungsraum und in den Vorbereitungszimmern bereit.
Die Atmosphäre mit den Mitstreitern war ebenfalls sehr nett.