Kursangebot | Mündliche Steuerberaterprüfung | 08.02.2024

Mündliche Steuerberaterprüfung

08.02.2024

Bundesland:Bayern
Prüfungsort:Nürnberg
Prüfungsdatum:08.02.2024
Beginn / Ende der Prüfung:Beginn: 09.00 Uhr; Ende: 15.00 Uhr
Ladung zur mdl. Prüfung erhalten am: 28.12.2023

Prüfungskommission

Prüfer Name BerufsbezeichnungPrüfungsgebiet
1. Prüfer   Herr Meyer   StB, Vorsitzender ESt 
2. Prüfer   -   Berufsrecht 
3. Prüfer  - AO
4. Prüfer   - Zivilrecht 
5. Prüfer   -  USt 
6. Prüfer   Herr Dr. Sebastian Schanz   StB, Lehrstuhlinhaber BWL Uni Bayreuth BWL   BWL 

Prüfungskandidaten 

 PrüflingVorbildungVornotePrüfungsergebnis
1Bachelor3,5Bestanden
2Master4,0Bestanden
3Master4,16Bestanden
4Master4,3Bestanden

Kurzvortrag

Nr.PrüfungsgebietThemaSo oft gewählt:
1EStnachträgliche AK § 17 EStG nach HGB, neuer Rechtsprechung des BFH, und nach § 17 (2a) EstG2 mal
2Bewertungsrecht/BWLVergleich vereinfachtes Ertragswertverfahren zu normalen Ertragswertverfahren, Vorteile und Nachteile längerer Text, hat keiner der Teilnehmer gründlich gelesen oder ausgewählt0 mal 
3UStUSt-Organschaft - Grundzüge, Aktuelles und offene Fragen2 mal 

Fragerunden

1. Fragerunde

Name des Prüfers:-
Prüfungsgebiet:Berufsrecht
Dauer der Prüfungsrunde:30 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Die Runde wurde mit einer offenen Frage begonnen: "Was sind aktuelle Maßnahmen der Digitalisierung in Steuerkanzleien" oder so ähnlich. - BeSt, Steuerberaterplattform, FIU und goAML, digitaler Finanzbericht, elektronische Datenübertragung zw. Kanzleien und Finanzbehörden (letzteres etwas schwammig).

Was ist in Handakte enthalten, was nicht? Was passiert, wenn der Mandant trotz Aufforderung die Unterlagen nicht abholt - können wir Unterlagen vernichten? Was, wenn später eine Prüfung stattfindet? Was muss in digitaler Handakte enthalten sein? Die Fragen wurden mehr oder weniger aufgelöst.

Insgesamt eine nette Prüferin, dank recht offener Fragestellung konnte jeder sehr gut etwas beitragen.

 

2. Fragerunde

Name des Prüfers:-
Prüfungsgebiet:AO
Dauer der Prüfungsrunde:30 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Es wurde die Außenprüfung rauf und runter geprüft Zulässigkeit - mit verschiedenen Fallbeispielen: Aufsichtsrat mit 60.000 € Einkünften § 18 I Nr.3 EStG - nach welcher Norm ist AP zulässig? - Prüfung §196 (2) Fall mit Unternehmer, der in 2017 550.000€ zvE hatte und dies bis aktuell jedes Jahr weniger wurde, sodass es nur noch 400.000 € zvE hat - nach welcher Norm zulässig? - § 196 (1) AO mit Prüfung des § 147 a) AO, Prüfungserweiterung, Umfang etc. wurde anhand der BPO durchgeführt. Abschließend Frage hinsichtlich Ablaufhemmung, ob man als StB zur Abschlussbesprechung kommen würde, wobei die Antwort auf nein lautete, da die FF abgelaufen war auch mit Hemmung


Fazit: Prüfer war schon etwas strenger als die Dame aus dem Berufsrecht, wollte konkrete Aussagen, hat einem aber auch Zeit gegeben, die §§ nochmal genau durchzulesen Wir hatten alle nicht das Gefühl, dass die Runde unverhältnismäßig zäh verlief, also war i.O.

 

3. Fragerunde

Name des Prüfers:-
Prüfungsgebiet:Zivilrecht
Dauer der Prüfungsrunde:30 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Prüfer hat uns zu Beginn der Runde einen umfassenden Fall mitschreiben lassen: Es ging um die Gründung einer GmbH zw. Ehemann und -frau. Später hat Ehemann seinen Anteil an den Sohn vererbt, dann ist die Ehefrau als Arbeitnehmerin mit eingestiegen, Jahre später hat sich herausgestellt, dass die Ehefrau eig. nie richtig dort gearbeitet hat und der Mann die tatsächliche GF weiter ausgeübt hat.

Anhand Umfang des Falls hatte jeder von uns kurz Angst, was nun kommt. In der Runde selbst ist der Prüfer aber gar nicht mehr auf seinen Ursprungsfall zurückgekommen bzw. dieser musste nicht gelöst werden. Prüfer hat sich nach den Antworten Prüflinge gerichtet und weitere Fragen auf Basis der Antworten gestellt. Er ist aber immer wieder zu seinen Fragen zurück gekommen.

Einstiegsfrage war Gründung/ GF GmbH und wo es steht, anschließend wollte er auf die Grundlagenbegriffe zurück die der GmbH-GF zugrunde liegen, er wollte dabei auf ein Vertragsverhältnis und den Begriff der gesetzlichen Vertretung hinaus. Anschließend wurden diverse Fragen zur Vertretung gestellt (Prokura, Handlungsbevollmächtigter, Schriftform, StB-Vertrag) etc.

 

4. Fragerunde

Name des Prüfers:-
Prüfungsgebiet:Ust
Dauer der Prüfungsrunde:30 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

V+V bei Bruchteilsgemeinschaft, Rechtsänderung im Unternehmerbegriff § 2 UStG ab 2023 unrichtiger Steuerausweis § 14c Fall: Postdienstleister schreibt an Behörde, die nicht zum VoSt Abzug berechtigt ist, fehlerhafte Rechnungen - Korrekturpflicht?

Hier wurde auch über das EUGH Urteil v. 08.12.2023 C-378/21 diskutiert Es schien kein richtig/falsch zu geben, Prüfer wollte nur unsere eigene Auffassung hören, der Fall wurde etwas offen gelassen

Änderungen Steuersatz bei Energielieferungen i. Zsh. mit WC-Gesetz zeitlicher Versatz der Regelung mit geplanter Umsetzung der Rückkehr zum Regelsteuersatz

5. Fragerunde

Name des Prüfers:Herr Dr. Schanz
Prüfungsgebiet:BWL
Dauer der Prüfungsrunde:30 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Wollte viele Definitionen wissen div. Kennzahlen zur Unternehmensbewertung, Parameter des Ertragswertverfahrens Was ist Cashflowverfahren, Zinsen (hier kleiner Fall zu steigenden Zinsen und Auswirkungen auf Bilanzierung und Bewertung des Investments, kalkulatorische Kosten, Grundkosten, Anderskosten, interner Zinsfuß

 

6. Fragerunde

Name des Prüfers:Herr Meyer
Prüfungsgebiet:EST
Dauer der Prüfungsrunde:25 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Wir haben eine Steuerbilanz vorgelegt bekommen Unt. möchte sein Unternehmen verkaufen, auf Passivseite stand eine PenRSt mit 400.000 € Folgen für Käufer? Verschiedene Fallvariationen durchgespielt: Unt. erhält Abfindung für RSt, oder er verzichtet auf die Pensionszusage Bei Verzicht lag Verdeckte Einlage vor.

Verdeckte Einlage - wie zu bewerten, wie erfolgt außerbilanzielle Hinzurechnung, wenn Bewertung der VE (zum Teilwert, Beispiel 600.000 €) von der bilanziellen Bewertung der PensRSt nach § 6a EStG (400.000 €) abweicht § 17 (2a) EStG, § 27 KStG Prüfer wollte auch auf den Begriff der Umschichtung und evtl. EK aus § 19 ESTG hinaus, der letzte Teil der Prüfung war uns allen etwas unklar.

Am Ende meinte Herr Meyer, dass er eigentlich noch einen Fall für uns hätte, aber dass wir von ihm aus die Runde auch beenden könnten. Da war uns eigentlich fast schon klar, dass wir es alle geschafft haben :-)

 

Meine Vorbereitung auf die mündliche Prüfung

 Knoll und Examio, beide sehr hilfreich

 

Meine Tipps für zukünftige Prüflinge

Lieber in die Breite, als in die Tiefe lernen! Und keine Angst, die Prüfer werden wohl alle sehr umgänglich sein. 

Lieber etwas früher da sein, ich durfte dann schon sowohl mit dem Vorsitzenden vor dem Gebäude als auch mit dem AO Prüfer im Aufzug ein kurzes Schwätzchen halten, das hat nochmal die Sympathien gestärkt. 

Außerdem kann man sich vorher schonmal Fähnchen in die Gesetze kleben, dann findet man die nötigen Passagen bei Vorbereitung auf den Vortrag schneller!

 

Persönliches Statement / Gesamteindruck / sonstige Anmerkungen zur Prüfung 

Sehr gut, alle Prüfer sehr fair!

Ich würde nichts anders machen