Kursangebot | Mündliche Steuerberaterprüfung | 27.02.2024

Mündliche Steuerberaterprüfung

27.02.2024

Bundesland:Rheinland-Pfalz
Prüfungsort:Mainz
Prüfungsdatum:27.02.2024
Beginn / Ende der Prüfung:Beginn: 08:00 Uhr; Ende: 12.30 Uhr
Ladung zur mdl. Prüfung erhalten am:Ladung zur Mündlichen OHNE Benennung der
Prüfungskommission

Prüfungskommission

Prüfer Name BerufsbezeichnungPrüfungsgebiet
1. Prüfer Dr. Stefan
Breinersdorfer 
Vorsitzender Zivilrecht 
2. Prüfer Dr. Phuong Mai-
Pott 
Vertreterin Finanzverwaltung EST  
3. Prüfer  Ulrike Y. HansVertreterin Finanzverwaltung AO 
4. Prüfer Daniela Scherrer Vertreterin Berufsstand KST/GewST 
5. Prüfer Andrea Höbner Vertreterin Berufsstand UST 
6. Prüfer Lothar Schmidt Vertreter der Wirtschaft BWL/VWL 

Prüfungskandidaten 

 PrüflingVorbildungVornotePrüfungsergebnis
1 Bachelor of Arts3,5bestanden
2 Steuerfachwirtin3,8bestanden
3Steuerfachwirtin/Bilanzbuchhalterin (Protokollant/in)4,33bestanden
4 Dipl. Finanzwirt4,5bestanden

Kurzvortrag

Nr.PrüfungsgebietThemaSo oft gewählt:
1AOWelche häufig vorkommenden steuerlichen
Nebenleistungen kennen Sie? Nennen Sie auch die einschlägigen Paragrafen. Welcher Zweck wird mit der jeweiligen steuerlichen Nebenleistung verfolgt?
Welche Korrekturmöglichkeiten gibt es?
2 mal
2ESTMischaufwendungen im Einkommensteuerrecht –
Abgrenzung beruflicher/betrieblicher Aufwand zu
Kosten der privaten Lebensführung
2 mal 
3AO/ESTErläutern Sie die steuerliche Behandlung sowie die Aufzeichnungen und Verbuchung von Trinkgeldern.0 mal 

Fragerunden

1. Fragerunde

Name des Prüfers:Lothar Schmidt
Prüfungsgebiet:BWL/VWL
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

  • Finanzierungsarten
    • Eigenfinanzierung
    • Außenfinanzierung
  • Wofür braucht es Geld?
  • Wie kann man an Geld kommen?
  • Definition EK bzw. FK im Unternehmen
  • Vor- und Nachteile Eigenkapital/Fremdkapital
  • Warum Fremdkapitalaufnahme sinnvoller als EK? AW: Leverage-Effekt
  • Wertpapiere Arten u. Definition
  • Anleihen
    • Unterschied?
    • Laufzeit oder nicht?
    • Verzinsung?
    • Wie kann man sie zu Geld machen?

 

2. Fragerunde

Name des Prüfers:Ulrike Y. Hans
Prüfungsgebiet:AO
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

1. Fall

  • GrESt-Bescheid - GrESt zu hoch festgesetzt, da PV nicht im KV separat
    genannt
  • Korrekturvorschriften durchgehen. Neue Tatsache? Rückwirkendes Ereignis?
  • Wie wird die GrESt „erklärt“, WER muss was wie veranlassen?
  • Klärung bei höherer Steuer / niedrigerer Steuer sowie Verschulden des
  • Steuerpflichtigen – Ergebnis war ein Urteil, wobei durch Verstreichen lassen
    der RBH-Frist, dem Stpfl ein Verschulden zuzurechnen ist

2. Fall

  • Übermittlung der Leibrente von Versicherung nicht VOR der Est-Veranlagung
    beim FA angekommen ist. Stpfl hat in Est-Erklärung aber alles korrekt
    angegeben, FA hat aber die Leibrente nicht im Erstbescheid berücksichtigt.
    Nachdem die Übermittlung endlich erfolgt ist, wurde ein Änderungsbescheid vom FA erlassen. Stpfl fragt, ob das rechtens war? Durfte das FA den Bescheid ändern, wenn ja nach welcher KV?
  • Alle Möglichkeiten der Korrekturvorschriften für das FA sollten von uns der
    Reihe nach durchgeprüft werden.
    • § 175b als neue Vorschrift war die Lösung.
    • Materiell richtige Steuer u. warum?

 

3. Fragerunde

Name des Prüfers:Andrea Höbner
Prüfungsgebiet:USt
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

Fall: Rechtsanwalt will mehrstöckiges Gebäude bauen (EG: Wellnesstempel m. Sauna,
I. OG: Vermietung an Arzt, II. OG: eigene RA-Kanzleiräume, III. OG: vermietete
Wohnungen u. IV. OG: eigene Wohnung und einen Parkplatz, der teils selbstgenutzt,
an die jeweiligen Mieter und auch an die Mitarbeiter des RA zur Verfügung gestellt
wurde:

  • Alle Vermietungsleistungen prüfen
  • Zuordnung zum Unternehmensvermögen und warum
  • Steuerpflicht/Steuerfreiheit
    • Optionsmöglichkeiten der einzelnen Etagen
    • Vorsteuerabzug
    • Aufteilung VorSt (HK, EA, „Ein-Topf-Theorie“), Darstellung der
    Aufteilungsmaßstäbe und wann welcher angewendet werden sollte
    • §15a UStG erklären

 

4. Fragerunde

Name des Prüfers:Dr. Phuong Mai-Pott
Prüfungsgebiet:ESt
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

  • Persönliche Steuerpflicht
    • Alle Arten beschränkte/unbeschränkte Steuerpflicht
    • § 1 (2); § 1a EStG
    • Wohnsitz/gewöhnlicher Aufenthalt
    • Ansässigkeit im DBA – Besteuerungsrecht z Bsp bei Grundstück im anderen DBA-Staat erläutern und auf Freistellungsmethode/Anrechnungsmethode kurz eingehen
    • Was ist bei beschränkt Steuerpflichtigen anders?
  • Sachliche Steuerpflicht
    • Was bedeutet sie und wo steht

Fall:

Vater, 60 Jahre, will Betrieb veräußern

  • § 16 Voraussetzungen und Rechtsfolgen § 16 (4), § 34 (1) & (3) (56 %):
    Wann lohnt sich was?
    Kaufpreiszahlung als Einmalbetrag vs. Rentenzahlung – Unterschiede in der
  • Besteuerung erläutern, wann was sinnvoller und welche Nachteile hat die
    nachgelagerte Besteuerung
  • Abwandlung: Sohn übernimmt im Rahmen der vorweggenommenen
    Erbfolge und zahlt eine mtl. Rente – wie ist die Rente beim Vater zu
    behandeln und kann der Sohn die Rente absetzen?

Trinkgelder - Aufzeichnungspflichten, Versteuerung bei AN bzw. Unternehmer

5. Fragerunde

Name des Prüfers:Daniela Scherrer
Prüfungsgebiet:KSt/GewSt
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

  • Wer ist Steuerschuldner der KSt? (Gesellschaft)
  • Wer ist KSt-pflichtig? (Auflistung aller 6 Nummern)
  • Was ist der Unterschied bei der Besteuerung einer GmbH zu einem Verein?
    • Steuerfreiheit bei gemeinnützigem Verein
    • Vier Sphären erläutern
    • Zweckbetrieb u. wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in Bezug auf KSt und
      Freibeträge
    • Fall: Gesangverein mit Konzerten in Abgrenzung zu einem Sportverein -
      was ist mit dem Freibetrag beim Zweckbetrieb und warum anders?
  • Fall: Stpfl hat eine GmbH und möchte eine weitere GmbH gründen. Was ist besser
    und wie erfolgt sie? Mutter-/Tochter-Gesellschaft oder 2
    Schwestergesellschaften? Warum? Folgen?
  • KSt-liche Organschaft – Voraussetzungen kurz erläutern
  • § 8b KStG und § 3 Nr. 40 EstG, wenn GmbH bzw. Ges’ter die oGA erhält
  • vGA
    • TBM

  • Einkommensermittlung bei Körperschaften
    • § 10 KStG – Aufzählung der n. abzgsf. BA aus dem KStG
    • § 4 (5) EStG
    • Spenden
  • Ausschüttung, wenn 2 Schwestergesellschaften bzw. wenn Mutter-
    /Tochterverhältnis – steuerliche Folgen KSt und GewSt
  • Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen u. Kürzungen aufzählen und Freibeträge
    nennen
  • Warum wird Grundstückskürzung vorgenommen? Doppelbelastung sonst mit
    GewSt und Grundsteuer
  • Fall: Eine Gaststätte mit mehreren Betriebsstätten in unterschiedlichen Gemeinden
    Um das Problem Vorliegen eines oder mehrerer Betriebe bzw. Zerlegung zu
    erfragen. Wurde nur noch kurz angerissen, da die ihre Zeit um war.

 

6. Fragerunde

Name des Prüfers:Dr. Stefan Breinersdorfer
Prüfungsgebiet:Zivilrecht
Dauer der Prüfungsrunde:20 Minuten

Ablauf der Fragerunde:

  •  Kaufvertrag – was für ein Vertrag? (schuldrechtlicher - TBM)
  • Was ist Anstellungsvertrag eines GmbH-GF für eine Art Vertrag?
    • Dienstvertrag und kein Arbeitsvertrag, da auf GF die TBM des § 19 EstG
      nicht zutreffen (keine festen Arbeitszeiten, kein Urlaubsanspruch, keine
      LFZG etc.)
    • Worauf ist beim Abschluss eines Dienstvertrages zu achten?
      • Keine Regelung zu Aufgaben, Arbeitszeiten etc. (aber,
        Privatautonomie, somit alles individuell regelbar)
    • Wie wird der GF bestellt?
      • Beschluss der Gesellschafterversammlung
      • Eintragung HR
  • Aufgabe des GF der GmbH? Es ging um die Vertretung der GmbH nach außen.
    Muss der GF schon im Gründungsvertrag mit aufgenommen werden? Ja, da die
    GmbH sonst nicht handlungsfähig ist.

 

  • Fall 1: Unternehmer möchte seinen Mitarbeitern etwas Gutes tun. Wie kann er das
    erreichen? Das Unternehmen ist aber momentan nicht flüssig. Wir haben
    verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, es waren aber alles Dinge, die einen
    Geldabfluss nach sich zogen. Prüfer wollte auf Aktienoptionen hinaus und die
    Voraussetzungen hören und wie der Ausschluss der Abtretung eines Anspruchs
    auf Aktienoption vereinbart werden kann

 

  • Fall 2: BRD verkauft Westwall-Bunker an einen Verein:
    • Wie kann Eigentum daran verschafft werden?
      • Grundstück und Bunker als wesentlichen Bestandteil mitübertragen
    • Was muss für Übertragung des Eigentums an Grundstück vorliegen?
    • Was ändert sich, wenn nur das Gebäude übertragen werden soll?

Meine Vorbereitung auf die mündliche Prüfung

Digital über Knoll, Examio u. Nöthen-Schröders GbR, sowie den Lernkarten „übergreifende Themen“ u. Vorträge von wlw.

 

Meine Tipps für zukünftige Prüflinge

Vorträge üben, neuere Urteile grob kennen, übergreifende Themen über Fragen/Antworten üben, sowie das Steuerrecht auf aktuelles Recht bringen. Es macht Sinn schon ca. 1 Monat nach dem Schriftlichen damit zu beginnen, da es sonst von Bekanntgabe des Ergebnisses bis zur Mündlichen zeitlich zu eng werden könnte.

 

Persönliches Statement / Gesamteindruck / sonstige Anmerkungen zur Prüfung 

Ich hatte mich Tage vor dem Mündlichen Termin schon völlig verrückt gemacht. Es war letzten Endes aber halb so schlimm. Klar, es wird einem nichts geschenkt, aber die Prüfer/innen der Prüfungskommission waren alle sehr nett, haben uns auf die Sprünge geholfen, wenn wir mal nicht weiterkamen bzw. in die falsche Richtung abgebogen sind. Die Mitarbeiterinnen der Steuerberaterkammer und die Prüfer/-innen haben alles gegeben, um uns immer wieder aufzumuntern, uns die Angst zu nehmen sowie den Rahmen drum herum bestens zu gestalten. Es waren Süßigkeiten und ausreichend Wasser, Karteikarten, Papier und Stifte gestellt worden. Wir Vier waren eine gute Truppe, haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und es gemeinsam durchgezogen und geschafft. Wir hatten uns während der Fragerunden Notizen gemacht, um das Protokoll möglichst genau verfassen zu können, allerdings durften wir diese Blätter von der Prüfungskommission aus nicht mitnehmen. Allen viel Glück. Ihr schafft das!