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Bilanzsteuerrecht | Steuerberaterprüfung - Grundlagen und Anleitung zur Formulierung von Buchungssätzen

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Grundlagen und Anleitung zur Formulierung von Buchungssätzen

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Dieses Kapitel beginnt mit einem Lernvideo, das sich auf das Thema Buchungssätze konzentriert. In diesem Video werden Ihnen die Grundlagen und die Notwendigkeit von Buchungssätzen detailliert erläutert. 

Jeder Geschäftsvorfall beeinflusst die Vermögenslage eines Unternehmens. Diese Vorfälle sind daher akribisch in der Buchführung zu dokumentieren. Geschäftsvorfälle können vielfältig sein, wie etwa:

  • Der Kauf von Waren auf Rechnung mit Zahlungsziel.
  • Der Verkauf von Waren, die Kunden per Überweisung begleichen.
  • Die Überweisung von Gehältern an Mitarbeiter.
  • Der Erwerb einer neuen Maschine, wobei ein Teil des Kaufpreises sofort bar gezahlt wird und der Rest zum Fälligkeitsdatum der Rechnung.
  • Bestimmung der Soll- und Haben-Buchung

Das grundlegende Buchungsschema lautet "Soll an Haben". Die Herausforderung besteht darin zu bestimmen, auf welcher Seite – Soll oder Haben – ein Geschäftsvorfall für bestimmte Konten zu buchen ist. Diese Entscheidung variiert je nach Kontenart und der Natur des Vorgangs, sodass es keine universelle Regel gibt.

Je nach Art des Kontos werden Zugänge und Abgänge jeweils entweder auf der einen oder auf der anderen Seite gebucht.

KontenartBuchung im SOLLBuchung im HABEN
AktivkontoZugängeAbgänge
PassivkontoAbgängeZugänge
ErtragskontoAbgängeZugänge
AufwandskontoZugängeAbgänge

Formulierung von Buchungssätzen

Alle Geschäftsvorfälle werden als Buchungssatz auf dem Sollkonto und dem Habenkonto erfasst. Die allgemeine Formel für Buchungssätze lautet: Soll an Haben. Zum Beispiel, wenn 100 Euro von der Kasse auf das Betriebskonto überwiesen werden, lautet der Buchungssatz: Bank 100 Euro an Kasse 100 Euro. Dieses Praxisbeispiel verdeutlicht die Grundregel der Buchung: Alle Konten, die auf der Sollseite bebucht werden, stehen vor dem „an“. Die auf der Habenseite bebuchten Konten stehen nach dem „an“.

Ein Buchungssatz, der nach dem Schema "Soll an Haben" formuliert wird, gibt Aufschluss darüber, welche Konten von einem Geschäftsvorfall betroffen sind und ob die Buchung auf der Soll- oder Haben-Seite des betreffenden Kontos erfolgt.

In der Buchhaltung wird zwischen einfachen Buchungssätzen, die zwei Konten betreffen, und zusammengesetzten Buchungssätzen, die mehrere Konten involvieren, unterschieden.

Expertentipp

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Buchungssatz bilden – eine Anleitung

  1. Ermitteln Sie die betroffenen Konten aus dem Kontenrahmen.
  2. Bestimmen Sie die Kontenarten – handelt es sich um ein Aktiv- oder Passivkonto, ein Aufwands- oder Ertragskonto?
  3. Bestimmen Sie die Bewegung auf den Konten – liegt ein Zugang oder Abgang vor?
  4. Legen Sie fest, welche Kontoseite angesprochen wird.
  5. Formulieren Sie den Buchungssatz nach dem Muster "Soll an Haben".

Beispiel

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Ein Beispiel für einen einfachen Buchungssatz, bei dem nur ein Konto betroffen ist.

Ein Kunde bezahlt eine offene Forderung in Höhe von 1.000 €  per Banküberweisung:

  1. Betroffene Konten: Bank und Forderungen.
  2. Kontenarten: Beide betroffenen Konten sind Aktivkonten.
  3. Bewegung auf den Konten: Auf dem Bankkonto liegt eine Zunahme vor, auf dem Forderungskonto eine Abnahme.
  4. Kontenseite für die Buchung: Das Forderungskonto wird auf der Haben-Seite, das Bankkonto auf der Soll-Seite gebucht.
  5. Formulierter Buchungssatz: Bank an Forderungen 1.000 €.

Beispiel

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In diesem Beispiel betrachten wir einen zusammengesetzten Buchungssatz, bei dem mehr als zwei Konten involviert sind. Oft bezieht sich das dritte Konto auf ein Steuerkonto, wie das Umsatzsteuerkonto oder das Vorsteuerkonto.

Ein Unternehmer kauft bei seinem Lieferanten Rohstoffe und Hilfsstoffe für jeweils 1.000 €. Der Kauf erfolgt auf Rechnung:

  1. Betroffene Konten: Rohstoffe, Hilfsstoffe und Verbindlichkeiten.
  2. Kontenarten: Die Konten für Rohstoffe und Hilfsstoffe sind Aktivkonten, während das Konto für Verbindlichkeiten ein Passivkonto ist.
  3. Zunahme oder Abnahme: Auf allen drei Konten liegt eine Zunahme vor.
  4. Kontenseite für die Buchung: Da bei den Aktivkonten Rohstoffe und Hilfsstoffe eine Zunahme vorliegt, werden diese im Soll gebucht. Das Passivkonto für Verbindlichkeiten wird aufgrund der Zunahme auf der Haben-Seite gebucht.
  5. Formulierter Buchungssatz: Rohstoffe 1.000 € und Hilfsstoffe 1.000 € Euro an Verbindlichkeiten 2000 Euro.

Merke

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Bei allen Buchungssätzen, egal ob einfach oder zusammengesetzt, muss die Summe der Sollbuchungen immer der Summe der Habenbuchungen entsprechen!

Was versteht man unter erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Buchungen? 

Es existieren zwei Hauptkategorien von Buchungen im betrieblichen Rechnungswesen:

Erfolgswirksame Buchungen

Diese Buchungen haben direkten Einfluss auf den Unternehmenserfolg, speziell auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Die betroffenen Geschäftsfälle beziehen sich mindestens auf ein Erfolgskonto, sei es ein Ertrags- oder Aufwandskonto. Durch den Abschluss über das Gewinn- und Verlustkonto nehmen sie Einfluss auf das Betriebsergebnis.

Beispiele für Konten, die den Betriebserfolg beeinflussen, sind:

  • Zinserträge
  • Mieteinnahmen
  • Mietaufwendungen
  • Löhne und Gehälter
  • Abschreibungen
  • Büromaterialkosten
  • Telekommunikationskosten

Erfolgsneutrale (bestandswirksame) Buchungen: Diese Kategorie umfasst Buchungen, die sich auf die Veränderungen in den Bestandskonten der Bilanz beziehen und keinen direkten Einfluss auf die Gewinn- und Verlustrechnung nehmen.

Merke

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Erfolgsneutrale Buchungen beeinflussen ausschließlich die Bestandskonten in der Bilanz, während erfolgswirksame Buchungen direkte Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung haben.

Erfolgsneutrale und erfolgsunwirksame Buchungen

Diese Buchungen beeinflussen ausschließlich die Bilanzkonten und bleiben ohne direkte Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Folglich verändern sie nicht den unternehmerischen Erfolg.

Die erfolgsneutralen Buchungen umfassen im Wesentlichen vier Typen:

  • Aktivtausch: Hierbei handelt es sich um eine Veränderung innerhalb der Aktivkonten der Bilanz, bei der sich ein Aktivkonto erhöht, während ein anderes abnimmt. Die Bilanzsumme bleibt dabei unverändert. Ein typisches Beispiel ist die Begleichung einer Kundenforderung, bei der sich das Bankkonto des Unternehmens erhöht und das Forderungskonto verringert.
  • Passivtausch: Analog zum Aktivtausch findet beim Passivtausch eine Umschichtung zwischen zwei Passivkonten statt, wobei sich ein Konto erhöht und ein anderes vermindert, ohne dass sich die Bilanzsumme ändert.
  • Aktiv-Passiv-Mehrung: Bekannt als Bilanzverlängerung, bei der sowohl mindestens ein Aktivkonto als auch mindestens ein Passivkonto erhöht werden. Dies tritt beispielsweise auf, wenn ein Unternehmen einen Kredit aufnimmt und somit sowohl das Bankkonto (Aktivkonto) als auch das Verbindlichkeitenkonto (Passivkonto) ansteigen.
  • Aktiv-Passiv-Minderung: Diese wird auch als Bilanzverkürzung bezeichnet. Hierbei verringern sich sowohl mindestens ein Aktivkonto als auch mindestens ein Passivkonto. Dies kann beispielsweise vorkommen, wenn ein Unternehmen einen Teil seiner Schulden tilgt, wodurch sowohl das Bankkonto als auch die Verbindlichkeiten sinken.