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Bilanzsteuerrecht | Steuerberaterprüfung

Kontenrahmen

Im Rahmen der doppelten Buchführung spielt der Kontenrahmen eine zentrale Rolle. Er dient als einheitliches und standardisiertes Ordnungsschema für die Buchführung eines Unternehmens. Der Kontenrahmen ist ein systematisches Verzeichnis, das sämtliche Konten beinhaltet, welche für die Verbuchung potenzieller Geschäftsvorfälle relevant sind.

Struktur und Aufbau des Kontenrahmens

Ein Kontenrahmen gliedert die Konten in verschiedene Klassen und ermöglicht so eine einheitliche und übersichtliche Kontenführung. Dies ist essenziell für die Erstellung des Jahresabschlusses. In Deutschland sind die Standardkontenrahmen SKR 03 und SKR 04 weit verbreitet:

SKR 03: Dieser Kontenrahmen wird von rund 60 Prozent aller Unternehmen genutzt. Er ist nach dem Prozessgliederungsprinzip strukturiert, was bedeutet, dass die Konten nach den betrieblichen Prozessen geordnet sind.

SKR_03

SKR 04: Der SKR 04 orientiert sich am Abschlussgliederungsprinzip, d. h., die Konten sind nach Bilanz- und GuV-Positionen strukturiert, was die Erstellung des Jahresabschlusses erleichtert.

SKR_04

 

Branchenspezifische Kontenrahmen

Da sich die Anforderungen der verschiedenen Wirtschaftszweige unterscheiden, existieren neben den allgemeinen Kontenrahmen SKR 03 und SKR 04 auch spezielle Kontenrahmen für bestimmte Branchen. In der Buchführung spielen Standardkontenrahmen eine wichtige Rolle, insbesondere für Handelsunternehmen, Banken, Versicherungen und andere Wirtschaftszweige. Diese Kontenrahmen sind speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Branchen zugeschnitten.

SKR 03: Dieser Kontenrahmen ist für alle Branchen geeignet und basiert auf dem Prozessgliederungsprinzip. Er eignet sich sowohl für Gründer als auch für Kleinunternehmer.

SKR 04: Ebenfalls für alle Branchen konzipiert, folgt dieser Kontenrahmen dem Abschlussgliederungsprinzip. Er ist besonders hilfreich für die strukturierte Vorbereitung von Bilanzen und GuV-Rechnungen.

SKR 14: Speziell für land- und forstwirtschaftliche Betriebe entwickelt, berücksichtigt dieser Kontenrahmen die besonderen Anforderungen dieser Wirtschaftszweige.

SKR 30: Dieser Kontenrahmen richtet sich an den Einzelhandel und ist an dessen spezifische Bedürfnisse angepasst.

SKR 49: Für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Organisationen konzipiert, berücksichtigt dieser Kontenrahmen die besonderen Buchhaltungsanforderungen dieser Organisationstypen.

SKR 70: Dieser Kontenrahmen ist speziell für Hotels und Gaststätten ausgerichtet und trägt den spezifischen Anforderungen dieser Branche Rechnung.

SKR 81: Für Ärzte entwickelt, adressiert dieser Kontenrahmen die einzigartigen Buchhaltungsbedürfnisse im medizinischen Bereich.

Jeder dieser Kontenrahmen bietet ein individuell angepasstes System, das den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Branche gerecht wird. Sie erleichtern die Buchführung und tragen dazu bei, dass Unternehmen ihre Finanzen effizient und korrekt verwalten können.

Struktur der Kontonummern in Standard-Kontenrahmen

In der Buchhaltung spielen Kontonummern eine entscheidende Rolle für die Organisation und Klassifizierung der Konten innerhalb eines Standardkontenrahmens. Jedes Konto im SKR ist durch eine spezifische, mindestens vierstellige Kontonummer gekennzeichnet, die dessen Position und Funktion im Rahmen des Kontenplans verdeutlicht.

Aufbau der Kontonummer: Klassen, Gruppen und Untergruppen

  1. Kontenklasse (erste Ziffer): Die Kontonummer beginnt mit der Ziffer für die Kontenklasse, die von 0 bis 9 reicht. Diese Klassen repräsentieren große Buchhaltungsbereiche wie Bestandskonten (Aktiva und Passiva), Umlaufvermögenskonten oder Anlage- und Kapitalkonten.
  2. Kontengruppe (zweite Ziffer): An zweiter Stelle der Kontonummer folgt die Ziffer für die Kontengruppe. Jeder Kontenklasse sind zehn Kontengruppen zugeordnet, die eine weitere Differenzierung innerhalb der Klasse ermöglichen.
  3. Kontenuntergruppe (dritte Ziffer): Die dritte Ziffer in der Kontonummer repräsentiert eine von zehn Untergruppen innerhalb der jeweiligen Kontengruppe.
  4. Einzelkonto (vierte Ziffer): An vierter Stelle steht die Nummer des spezifischen Einzelkontos. Diese Nummerierung ermöglicht eine präzise Identifikation einzelner Konten.

Erweiterung der Kontonummer:

Zu den Grundziffern der Kontonummer können zusätzliche Ziffern hinzugefügt werden, um eine noch detailliertere Klassifizierung zu ermöglichen. Diese zusätzlichen Ziffern sind insbesondere in größeren Unternehmen mit komplexeren Buchhaltungssystemen von Bedeutung.