Das Steuerberaterexamen ist zweifellos eine der anspruchsvollsten Prüfungen in Deutschland. Die Bestehensquote liegt bei nur ca. 50 %, im Prüfungsjahr 2022/2023 sind sogar 54,9 % der Prüflinge durchgefallen. Näheres zu den Ergebnissen der Steuerberaterprüfung des vergangenen Jahres können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Die Prüfung besteht, wie wir bereits in unserem Artikel zum Ablauf der Steuerberaterprüfung detailliert beschrieben haben, aus einem schriftlichen Teil und einer mündlichen Prüfung. Im schriftlichen Teil sind insgesamt drei Klausuren mit einem Zeitumfang von jeweils sechs Stunden zu absolvieren.

Die Vorbereitung auf die Klausuren erstreckt sich in der Regel über einige Monate und erfordert von den Prüflingen, die die Vorbereitung häufig neben einem (Vollzeit-)Job absolvieren, harte Arbeit und eine große Hingabe.

Neben der fachlichen Vorbereitung auf die Klausuren des Steuerberaterexamens sollte aber auch die Vorbereitung auf die Prüfungstage als solche nicht vernachlässigt werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Vorbereitung ist, sicherzustellen, dass man alles, was man für einen reibungslosen und erfolgreichen Prüfungstag benötigt, mitbringt.

In diesem Artikel möchten wir einen detaillierten Blick darauf werfen, was man alles mitbringen sollte, um sich an den Prüfungstagen auf das Wesentliche konzentrieren zu können: die Klausuren. Von der Ladung und dem Schreib- und Rechenmaterial bis hin zur Pausenverpflegung und Kleidung – jede Kleinigkeit spielt eine Rolle und sollte nicht vernachlässigt werden. Denn, wie heißt es so schön: „Gut geplant ist halb gewonnen.

1. Schreib-/Rechenutensilien

Wichtig ist es zunächst, an die erforderlichen Utensilien für das Schreiben und das Rechnen während der Klausuren zu denken. Dabei sollte insbesondere an folgende Dinge gedacht werden:

• Stift + Ersatzstift(e),
• Textmarker,
• Lineal,
• Taschenrechner + ggf. Ersatztaschenrechner,
• Tacker,
• Klammeraffe und
• Stempel.

Hinsichtlich des Stiftes bzw. der Ersatzstifte sollte man sich am besten frühzeitig damit auseinandersetzen, mit welcher Art von Stift (z. B. Kugelschreiber oder Tintenroller) man am besten klarkommt und am schnellsten und zugleich möglichst sauber schreiben kann.

2. Materialien/Dokumente

Essenziell sind selbstverständlich auch die Gesetzestexte und die „Verwaltungsdokumente“, an die gedacht werden muss. Insbesondere der Personalausweis ist häufig die „Eintrittskarte“ zur Prüfung, ohne den es bei der Zulassung zu Problemen kommen kann. Man sollte sich hinsichtlich der Hilfsmittel immer nach dem jährlich herausgegebenen Hilfsmittelerlass vom Bundesfinanzministerium richten. Was man hierbei beachten sollte, haben wir in dem Artikel zu den zugelassenen Hilfsmitteln in der Steuerberaterprüfung zusammengefasst.

Zu denken ist hinsichtlich der Materialien und Dokumente an:

• Gesetzestexte + Buchstütze(n),
• Personalausweis und
• Ladung.

3. Einrichtung des Sitzplatzes

Als nächstes sollte man an alles denken, was man benötigt, um seinen Sitzplatz einzurichten. Eine Uhr ist entscheidend, um die verbleibende Zeit im Auge zu behalten. Leider sind nicht alle Prüfungsräume mit Uhren ausgestattet bzw. wenn eine Uhr vorhanden ist, ist diese ggf. nicht von allen Plätzen aus zu sehen. Daher sollte man selbst eine Uhr mitbringen und ggf. auch eine Ersatzuhr für den Notfall parat haben.

Außerdem sollte man bedenken, dass man mit vielen anderen Personen in einem Prüfungsraum gemeinsam sitzt. Dort herrscht immer ein gewisser Lautstärkepegel: Jemand isst, jemand trinkt, ein Stift fällt runter, jemand raschelt mit den Blättern, eine Person geht zur Toilette … Hinzu kommen ggf. noch Geräusche von außerhalb des Prüfungsraumes, die zwar (hoffentlich) durch die Prüfungsaufsicht möglichst unterbunden werden, aber ggf. dennoch im Prüfungssaal hörbar sind. Wer sich leicht durch Hintergrundgeräusche ablenken lässt, sollte in Betracht ziehen, Ohrstöpsel zu verwenden.

Ferner sollte man im Kopf haben, dass man über die Klausurzeit von sechs Stunden auf einem der im Prüfungssaal aufgestellten Stühle sitzen muss. Leider kann man nicht davon ausgehen, dass es sich dabei um Stühle handelt, die das Sitzen möglichst komfortabel machen. Daher empfiehlt es sich, wenn man etwas empfindlicher ist, ein Kissen mitzunehmen.

Zu denken ist also an Folgendes:

• Uhr + ggf. Ersatzuhr,
• Ohrstöpsel und
• Kissen bei unbequemen Stühlen.

4. Verpflegung

Besonders wichtig ist die Verpflegung. Getränketechnisch sollte man sich ausreichend ausstatten, z. B. mit Tee, Kaffee und natürlich mit Wasser. Für den schnellen „Energiekick“ darf es auch gerne eine „normale“ Cola (mit Zucker) sein, die nicht nur Koffein, sondern auch schnelle Kohlenhydrate liefert. Außerdem sollte man auch an Snacks denken, die man leicht während der Klausur essen kann. Hierbei sollte man darauf achten, dass das Essen nicht allzu viel „Lärm“ verursacht, um andere Prüfungsteilnehmende nicht zu stören (Möhren bieten sich daher z. B. eher weniger an). Als Belohnung oder auch Motivation zwischendurch kann man auch gerade seine Lieblingssüßigkeit auf dem Tisch bereitlegen.

Verpflegungstechnisch sollte man daher für die Klausuren des Steuerberaterexamens an Folgendes denken:

• ausreichend Getränke (insbesondere Wasser, ggf. auch „normale“ Cola für den schnellen Energiekick),
• Snacks (z. B. Bananen, Nüsse, Energie-/Müsliriegel, Traubenzucker) und
• die eigene Lieblingssüßigkeit.

5. Sonstiges

Außerdem gibt es noch einige sonstige Dinge, die man bei Bedarf bzw. für den Notfall dabeihaben sollte. Bei der Kleidung sollte man auf bequeme Kleidung achten, die dem Wetter angemessen ist. Dabei sollte man bedenken, dass die Raumtemperatur im Prüfungssaal variieren kann, weshalb es sich empfiehlt, mehrere Schichten anzuziehen, die man bei Bedarf an- und ausziehen kann.

Sonstige Dinge, an die man denken sollte, sind also:

• bei Bedarf: Brille/Kontaktlinsen,
• Notfallmedikamente (z. B. Kopfschmerztabletten),
• Taschentücher (für Freudentränen),
• bequeme Kleidung und
• Glücksbringer.

6. Zum Schluss

Das Wichtigste, was man mitbringen sollte, kommt ganz zum Schluss: Ruhe und Gelassenheit. Letztendlich ist die innere Einstellung von großer Bedeutung für den Erfolg in der Steuerberaterprüfung. Jeder Prüfling sollte versuchen, möglichst ruhig und mit Selbstvertrauen in die Prüfung zu gehen. Man hat hart gearbeitet und sich gut vorbereitet – das „darf“ man jetzt zeigen!

Wer etwas über den Ablauf der schriftlichen Prüfung aus der Sicht von Ken Keiper, einem erfolgreichen Absolventen des Steuerberaterexamens, erfahren möchte, sollte sich diese Folge seines Podcasts anhören. Hierin teilt er seine persönlichen Erfahrungen von den Prüfungstagen.

Wir wünschen allen Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmern für die anstehenden Klausuren viel Erfolg und drücken unsere Daumen!